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Die Südfisch-Zentrale in Muggensturm

Vom Stuttgarter Großmarkt zum Feinkost-Großhandel —

Mitgründer Walter Leihener erzählt die Geschichte von Südfisch.

Wenn man mit Walter Leihener, Mitgründer der Südfisch Handels GmbH in Muggensturm, spricht, merkt man schnell: Hier erzählt jemand, der Südfisch nicht nur aufgebaut, sondern gelebt hat. Seit fast fünf Jahrzehnten prägt er mit Leidenschaft, Bodenständigkeit und einem feinen Gespür für Qualität den Weg des Familienbetriebs.

Das Unternehmen gründeten Walter Leihener und sein Schwager Michel Lesage-Rochette, der Ehemann seiner Schwester. „Am Anfang haben wir alle mit angepackt“, erzählt Herr Leihener. Sogar seine Schwester, Frau Lesage, fuhr damals mit aus, um Ware auszuliefern. Diese familiäre Nähe ist bis heute Teil der DNA von Südfisch, das inzwischen von Herr Leiheners Neffen Antoine Lesage weitergeführt wird.

Die Anfänge im Jahr 1976

Die Idee zur Gründung von Südfisch geht auf Michel Lesage-Rochette zurück. Herr Lesage-Rochette lebte damals in Stuttgart und half auf dem Großmarkt aus, bis ihn eines Tages jemand darauf ansprach, dass es dort keinen frischen Fisch gebe. Das war der Auslöser: Er begann, Fisch aus Straßburg nach Stuttgart zu bringen – der Grundstein für das, was später Südfisch werden sollte.

Schon bald stieß Walter Leihener dazu. Anfangs war er noch zögerlich, erzählt er, denn er hatte Familie und arbeitete zunächst als Prokurist in Karlsruhe – „um auf der sicheren Seite zu sein“, wie er betont. Doch die Geschäfte liefen an, und bald war klar: Das Abenteuer Südfisch würde größer werden.

„Wir haben jedes Jahr unseren Umsatz verdoppelt“, erinnert sich Herr Leihener. Die Finanzierung war allerdings schwierig – die Restaurants bezahlten erst nach zwei bis drei Wochen, während Südfisch sofort seine Händler zahlen musste. Schließlich erhielten sie einen Kredit über 20.000 DM, obwohl die Bank die Gründer als „Himmelfahrtskommando“ bezeichnete. Das Vertrauen zahlte sich aus.

Herr Leihener koordiniert Lieferungen im Lager

Wachstum und Durchhaltevermögen

 

Die ersten Jahre waren geprägt von harter Arbeit. Herr Lesage-Rochette und Herr Leihener fuhren selbst mitten in der Nacht auf den Großmarkt nach Rungis bei Paris, um die Ware ganz frisch einzukaufen. Während einer fuhr, schlief der andere im Auto – und am nächsten Morgen begann bereits die Auslieferung an die Kunden.

„Wir hatten gar keine Zeit, Geld auszugeben“, sagt Herr Leihener mit einem Schmunzeln. Trotzdem: Die Leidenschaft für das Produkt und die Zufriedenheit der Kunden motivierten sie, weiterzumachen – selbst in schwierigen Zeiten.

So etwa nach den Anschlägen vom 11. September 2001, als die amerikanischen Kunden plötzlich ausblieben. „Wir hatten überlegt, das Geschäft zu verkaufen“, erinnert sich Herr Leihener. Ein Treffen mit Dr. Oetker in Bielefeld war bereits vereinbart. Doch am Ende entschieden sich die Gründer dagegen: „Wir waren noch zu jung, um aufzuhören.“ Und sie sollten Recht behalten – nur wenige Monate später normalisierte sich die Lage wieder.

Südfisch wird sesshaft in Muggensturm

 

1982 zog Südfisch nach Muggensturm, wo das Unternehmen bis heute ansässig ist. Das Grundstück kostete damals 280.000 DM – eine große Investition, aber eine, die sich ausgezahlt hat. Hier entstand nach und nach das, was Südfisch heute ausmacht: ein moderner Feinkost-Großhandel mit überregionalem Kundenstamm und einem familiären Teamgeist, der bis heute spürbar ist.

Foto von Herrn Leihener vor dem Standort in Muggensturm

Leidenschaft, die bleibt

Auch nach fast 50 Jahren im Betrieb hat Herr Leihener seinen Rhythmus kaum verändert. „Ich brauche keinen Wecker“, sagt er lachend. Jeden Morgen steht er um fünf Uhr auf und ist um sechs Uhr im Büro – wie seit Jahrzehnten. Obwohl er bereits seit zwölf Jahren Rentner ist, kommt er noch immer täglich zur Arbeit, übernimmt Teile der Buchhaltung und bleibt am Puls des Geschehens.

„Ich weiß gar nicht, was ich daheim machen sollte“, meint er. „Die Arbeit macht mir einfach Spaß.“ Besonders in der Weihnachtszeit, wenn die Telefone unaufhörlich klingeln und der Betrieb auf Hochtouren läuft: „Da ist richtig Trubel – das ist immer noch spannend.“

Ein Unternehmen mit Herz und Geschichte

Was mit nächtlichen Fahrten nach Paris begann, ist heute ein moderner Feinkost-Großhandel, der für Qualität, Zuverlässigkeit und Leidenschaft steht. Südfisch – das ist nicht nur ein Name, sondern ein Stück gelebte Unternehmensgeschichte.

Und Walter Leihener? Er ist bis heute das beste Beispiel dafür, dass man mit Ausdauer, Mut und Freude an der Arbeit Großes schaffen kann.